Impfung bei MS

Impfungen bei MS

Es besteht grundsätzliche kein erhöhtes Risiko, an MS neu zu erkranken, nach der Covid-Impfung sowie kein erhöhtes Schubrisiko nach einer Impfung bei Totimpfstoffen.

Was sind eigentlich Totimpfstoffe?

Es sind Impfstoffe, die kein vermehrungsfähiges Virus oder Bakterium enthalten, in Gegensatz zu Lebendimpfstoffe. Beispiele hierfür sind Tetanus, Hepatitis B, Pneumokokken sowie die Covid-19 Impfung usw.

Spezifisch für die Covid-19 Impfung besteht eine grundsätzliche Empfehlung für alle MS-Patienten, da nicht davon auszugehen ist, dass potenziellen Nebenwirkungen häufiger auftreten als bei nicht MS-Betroffenen. In Gegenteil, Infektionen wirken ungünstig auf Krankheitsverläufe, sodass das Risiko bei einer Covid-19 Erkrankung höher einzuschätzen ist als das Impfrisiko. Wir empfehlen Ihnen trotzdem mit Ihrem Arzt/Ärztin Rücksprache zu halten, da man bei verschiedenen Medikamenten auch auf z.B. den Abstand zwischen Therapie-Gabe und Impfung achten muß.

Ein Beispiel dafür ist die Therapie mit Ocrelizumab, nach dessen Gabe ca.4 Monate gewartet werden sollte, bis man geimpft wird und nochmal mindestens 4 Wochen nach dem Impfzyklus abgeschlossen ist (spricht, nach der letzten Impfung) bis die nächste Gabe des Therapeutikums erfolgt. Eine Verzögerung der Multiplen Sklerose Therapie um wenige Wochen scheint keine Nebenwirkungen zu zeigen und deshalb wird die Impfung trotzdem empfohlen.

Wieso sind die ausreichenden Abstände so wichtig?

Da die MS Therapeutika bestimmte Bestandteile der Immunantwort vermindern, hat man sich Gedanken darüber gemacht, ob dies auch die (erwünschte) Reaktion auf die Impfung betrifft. Seit Anfang der Impfkampagne hat man gesehen, dass bei den meisten MS Therapeutika die Immunantwort auf die Impfung normal ist, d.h. die Impfung zeigt eine normale Wirkung. Bei den speziellen B Zell- depletierenden Medikamenten (z.B. Ocrelizumab) hat man allerdings gesehen, dass dies nicht der Fall ist. Hier empfiehlt man daher den oben beschriebenen Abstand zu den Medikamentengaben, damit das Immunsystem in der Lage ist, auf die Impfung zu reagieren. Man sollte aber nicht auf die weitere Gabe der Immuntherapie verzichten, sondern wenn nur die Abstände zwischen den Medikamentengabe erhöhen.

Aktuell wird auch die 3.Impfung empfohlen, da es gezeigt werden könnte, dass die Rate der Antikörper-positiven Patientinnen- spricht, die Impfansprechen- damit erhöht werden kann. Für weitere Daten sowie um sich über die aktuellen Empfehlungen zu informieren, weisen wir auf die Seite des KKNMS (Krankheitsbezogene Kompetenznetz Multiple Sklerose).

Sollten Sie noch Fragen haben, so stehen Ihnen unsere erfahrenen Neurologen gerne zur Verfügung